Trauerkarte schreiben – Tipps und Beispiele

Ein Sterbefall in der Verwandtschaft oder im Kreis der Bekannten ist für jeden Betroffenen einschneidend. Um die Anteilnahme auszudrücken und zu zeigen, dass Angehörige in diesen Stunden nicht allein sind, werden Trauerkarten geschrieben und verschickt oder persönlich überreicht. Sind Sie zum ersten Mal mit dem Verfassen einer Beileidskarte konfrontiert? In diesem Fall werden Sie nach passenden Motiven und dem richtigen Inhalt für die Trauerkarte suchen.
Trauerkarte

Trauerkarte – Worauf sollten Sie achten


Sich mit dem Verfassen der Trauerkarte schwerzutun hat nichts mit Pietätlosigkeit zu tun. Im Gegenteil: Der Tod eines Menschen aus dem Freundeskreis oder von entfernten Angehörigen rückt die eigene Vergänglichkeit in den Fokus der Aufmerksamkeit. Es ist daher nicht ungewöhnlich, beim Verfassen der Karte eine innere Blockade zu erleben.
 
Generell sollte die Karte dem Anlass entsprechend gestaltet werden. Im Handel werden bereits entsprechende Karten angeboten (Hinweis: In unserem Ratgeber "Beileidsbekundung" finden sie hierzu einige Muster). Bei der Motivauswahl achten Sie darauf, dass eine eher getragene Stimmung entsteht. Sehr bunte Trauerkarten können schnell als störend, unpassend und pietätlos empfunden werden.
 
Oft werden mit Motive in Schwarz-Weiß-Tönen bzw. Grautönen gehalten. Hinzukommen religiöse oder weltliche Sprüche, in denen es nicht selten um das Abschiednehmen geht. Wollen Sie Anteilnahme und Trauer auf ganz besondere Weise ausdrücken, kann eine Trauerkarte auch selbst gestaltet werden. Gerade online lassen sich an dieser Stelle ganz unterschiedliche Möglichkeiten ausnutzen. Behalten Sie bei aller gestalterischen Vielfalt im Hinterkopf, welche Motivauswahl zu einer Trauerkarte passt – und welche Motive Sie bei der individuellen Gestaltung eher vermeiden.
 
Oft herrscht eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf den Versand der Karte. Prinzipiell kann die Trauerkarte vor oder kurz nach der Beisetzung versandt werden. Sofern Sie zur Bestattung anwesend sind, ist es natürlich kein Problem, die Beileidskarte direkt im Anschluss – beispielsweise zum Leichenschmaus – den Hinterbliebenen zu überreichen.
 
Da es sich bei der Karte um eine sehr persönliche Geste handelt, wird diese im Regelfall handschriftlich verfasst. Fürchten Sie Rechtschreibfehler, ist das Vorschreiben auf einem Blatt Papier oder am PC sinnvoll. Schreibe Sie die Trauerkarte außerdem gut leserlich. Außerdem sollte sich darum bemüht werden, den richtigen Ton zu treffen. Sich für die Formulierung Zeit zu nehmen – um die passenden Worte zu finden – ist legitim und vollkommen richtig. 
 
Wichtig: Schicken Sie die Trauerkarte nicht zu spät ab. Kommt sie erst Wochen nach der Beisetzung an, werden möglicherweise Wunden aufgerissen, die sich gerade zu schließen begonnen haben.
 

Trauerkarte – Text Beispiele 

 
Es fällt Ihnen schwer, den richtigen Ton für die Trauerkarte zu treffen? Machen Sie sich keine Gedanken – die Konfrontation mit dem Tod eines nahen Menschen ist für den Großteil der Betroffenen eine Ausnahmesituation. Auch, wenn nach langer Krankheit der Tod von vielen Hinterbliebenen als Erlösung aufgefasst wird – es bleibt immer ein emotional aufwühlendes Ereignis. Um Ihnen die passende Formulierung der Trauerkarte zu erleichtern, hier einige Text- und Formulierungsbeispiele – passend zu einer Beileidskarte für einen Erwachsenen.
 
Wichtig: Es gibt keine festgeschriebenen Regeln, wie Sie eine Trauerkarte formulieren. Da an dieser Stelle Beileid ausgedrückt wird und Sie dem Empfänger zeigen, dass er emotional in diesen schweren Stunden nicht allein ist, forschen Sie Ihr Innerstes aus. Was würde Ihnen in dieser Situation Kraft geben.
 
Vor den Textbeispielen noch ein paar Tipps zur Formulierung der Karte:
 
  • Nutzen Sie das Wort Tod, wenn es angebracht scheint
  • Floskeln und Platitüden sind in der Trauerkarte eher Fehl am Platz
  • Über die Wortwahl entscheidet, wie nahe Sie der Person stehen

Trauerkarte Beispiel für einen entfernten Verwandten/Bekannten:


Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Lebens. (Franz von Assisi)

Liebe/r (Vorname),

wir haben mit Fassungslosigkeit und Traurigkeit vom Tod Deines Mannes/Deiner Frau (Name) erfahren. Unsere Gedanken sind in diesen für Dich so schweren Stunden bei Dir. Können wir Dich in irgendeiner Weise unterstützen, lass es uns einfach wissen.

Wir wünschen Dir für diese Zeit viel Kraft

Deine (Name)
 

Trauerkarte Beispiel beruflichen oder geschäftlichen Umfeld:
 

Die Menschen haben eine Seele, die noch lebt, nachdem der Körper zu Erde geworden ist; sie steigt durch die klare Luft empor, hinauf zu all den glänzenden Sternen.  (Hans Christian Andersen)
 
Sehr geehrte/r Frau /Herr (Name),
 
die Nachricht vom überraschenden Tod Ihres Mannes/Ihrer Frau hat mich sehr getroffen. Seine/Ihre offene Art und Hilfsbereitschaft werde ich im Büro vermissen. Ich möchte Ihnen meine aufrichtige Anteilnahme über den Verlust von (Name) ausdrücken und bin in Gedanken in diesen schweren Stunden bei Ihnen.

Ich wünsche Ihnen für diese Zeit viel Kraft

In tiefer Verbundenheit - Ihr (Name)
 
Diese Art der Formulierung kann für die Trauerkarte auf ganz unterschiedliche Art und Weise abgewandelt werden. Der Trauerspruch muss nicht verbindlich eingeflochten werden. Auch dessen Position können Sie variabel über oder unterhalb der persönlichen Beileidsbekundung gestalten.
 

Trauerkarte – Text Beispiel Tod eines Kindes 
 

Der Tod eines Kindes ist besonders einschneidend. In der Formulierung Ihrer Trauerkarte ist ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt. Ansonsten gelten für die Beileidskarte die gleichen Rahmenbedingungen wie im Sterbefall eines Erwachsenen.

Trauerkarte Beispiel Kind:
 
Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vorüber -  lächeln, dass sie gewesen sind. (Konfuzius)

Liebe Familie (Name),
 
vollkommen schockiert und mit großer Traurigkeit haben wir vom Schicksalsschlag in Eurer Familie erfahren. Wir möchten an dieser Stelle unser tief empfundenes Mitgefühl in dieser für Euch so schweren Zeit ausdrücken. Lassen Sie es uns wissen, sofern wir Ihnen an irgendeiner Stelle eine Hilfe sein können. Wir wünschen Ihnen Zuversicht, Trost und vor allem Kraft.

In tiefer Verbundenheit – Ihre Familie (Name)

Trauerkarte – Wie beschriftet man den Umschlag


Entscheidend ist die Art und Weise des „Versands“. Übergeben Sie die Trauerkarte persönlich, kann der Umschlag mit dem einfachen Schriftzug „In stiller Anteilnahme“ versehen werden. Beim Einwurf in den Briefkasten ist auch die Formulierung „An die Trauerfamilie (Name)“ nicht unüblich.
 
Etwas schwieriger wird das Ganze beim Versand per Post. Hier können Sie die Beschriftung folgendermaßen formulieren:
 
An die Trauerfamilie (Name)
Straße und Hausnummer
Postleitzahl und Ort.
 
Vergessen Sie nicht auf der Rückseite Ihre eigene Adresse. Auf diese Weise machen Sie es der Trauerfamilien leichter, Danksagungen richtig zu adressieren.
 

Trauerkarte und das Thema Geld

 
In diesem Zusammenhang herrscht immer wieder eine gewisse Unsicherheit. Sollte ich wirklich Geld der Trauerkarte beilegen? Hier kommt es auch auf Ihr Bauchgefühl an. Nicht jeder Empfänger sieht darin eine willkommene Geste.
 
Wieviel Geld Sie der Trauerkarte beilegen, hängt sehr stark von der persönlichen Beziehung zum Verstorbenen ab. Je enger der Kontakt war, umso höher kann die Summe ausfallen. Weniger als 10 Euro sollten Sie allerdings nicht in die Trauerkarte legen. Tipp: Geben Sie, sobald die Trauerfamilie Geld in der Trauerkarte findet, auch den beabsichtigten Zweck – etwa zur Gestaltung der Trauerfeier oder für den Grabstein – an.

Achten Sie auf Angaben in der Traueranzeige, inwiefern die Trauerfamilie von Geld in der Trauerkarte Abstand nimmt und stattdessen vielleicht eine Spende zu wohltätigen Zwecken wünscht.

Fragen und Antworten

Häufige Fragen zur Trauerkarte

Fragenkatalog:
  1. Wann schreibt man eine Trauerkarte?
  2. Bis wann kann man eine Trauerkarte schicken?
  3. Wem schickt man eine Trauerkarte?
  4. Mit welcher Stift Farbe schreibt man eine Trauerkarte?
Antworten:
  1. Wann schreibt man eine Trauerkarte?

    Sobald Sie von einem Trauerfall erfahren, könne Sie die Beileidskarte an die Trauerfamilie schreiben. Es versteht sich von selbst, dass der Sterbefall nicht schon Wochen oder Monate zurückliegen darf. Einige Tage nach der Beisetzung bzw. wenn die Traueranzeigen veröffentlicht wird, kann die Trauerkarte natürlich noch geschrieben werden.

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  2. Bis wann kann man eine Trauerkarte schicken?

    Generell gibt es keine allgemeine Festlegung, bis zu welchem Zeitpunkt Sie die Karte verschickt haben müssen. Gehen Sie zur Beerdigung, kann die Trauerkarte überreicht werden. Das Einwerfen in den Briefkasten der Trauerfamilie ist ebenfalls zeitnah möglich. Andernfalls orientieren Sie sich an der Traueranzeige. Ein halbes Jahr nach der Bestattung ist aber eindeutig zu spät.

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  3. Wem schickt man eine Trauerkarte?

    Empfänger der Trauerkarte ist in der Regel die Trauerfamilie – sprich die direkten Angehörigen. Dies kann der Ehepartner sein. Aber auch die Kinder erhalten Trauerkarten. Verstirbt ein Elternteil, kann die Trauerkarte an eines der Kinder adressiert werden, da diese im Regelfall eine Erbengemeinschaft bilden und somit auch gemeinschaftlich für die Bestattung verantwortlich sind.

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  4. Mit welcher Stift Farbe schreibt man eine Trauerkarte?

    Da es sich um eine persönliche Geste handelt, empfiehlt sich die Verwendung eines Stifts mit schwarzer Strichfarbe (kein Bleistift). Achten Sie darauf, dass der Stift ein angenehmes, durchgehendes Schriftbild hat. Sofern Sie die Karte mit Tinte schreiben, kann die Beileidskarte auch mit blauer Farbe geschrieben werden.

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